Es ist Ende Oktober, ein wunderschöner Herbsttag. Alex und ich sind auf dem Weg ins Prättigau. Gemeinsam wollen wir in die Sulzfluh Südwand einsteigen. Doch wie sich herausstellt wird aus dem frommen Wunsch leider nichts, denn aufgrund logistischer Probleme sind wir auf halbem Weg zur Umkehr gezwungen. Es erhebt sich daher die Frage was tun mit diesem prächtigen aber letztlich noch nicht genutzten Tag? Nun, kein Problem. Alex greift zum Telefon, ruft Werner und Julius an und im Handumdrehen steht ein alternativer Plan.
Kehrtwende und zurück ins Ländle. Neue Zielkoordinaten: Klettersteig Kessi / Kapf.
Wie sich für mich wenig später herausstellt eine zwar kürzere Mission als der zunächst geplante Steig im Prättigau, technisch und vor allem mental aber ein durchaus adäquates Ersatzprogramm. Vor allem weil die erste Hälfte des Weges nicht im Aufstiegsmodus, sondern reverse geklettert wird. Für mich als Klettersteiganfänger eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. Aber alles geht gut. Alex, Werner und Julius bringen mich sicher durch den Steig. Adrenalingeschwängert und mit weichen Knien steige ich aus der Wand. Die Freude auf das eine oder andere Bier bei Annelies, unserer Berghof Wirtin, steht uns allen ins Gesicht geschrieben. Geil war’s und wie heißt es so schön: erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Fred
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