Ein Masotrip für Kenner, mit einer strengen Kammer hat das allerdings sehr wenig gemein.
Nein wirklich, es gibt keine Gemeinsamkeiten, außer der Pein, die jedem auf diesem Trail zwangsläufig widerfährt, und die, in Form zahlreicher „Bläueler“ in unterschiedlichsten Grössen, auch locker eine Woche nachwirkt. Das ist übrigens auch eine Form von Nachhaltigkeit, halt derjenige von Freeridern.Die Ankündigung der (Tor)tour am Vortag hatte schon Reduktive Auswirkungen: Manch Xi-Rider verabschiedete sich, ganz ohne Ausreden, unumwunden mit dem Argument, dass das einfach zu heftig wäre. Blieben dann nur noch Ralf und ich -mit Vorenntnis des Trails, Udo und mir Dominik und Mathisas zwei Neue. Mathias überhaupt zum erstenmal mit Xi´s unterwegs und ich vorab mit latent schlechtem Gewissen ob meiner potentialen Gewissenlosigkeit. Ist das ein Widerspruch in sich, da muss ich wohl noch einmal drüber nachdenken.
So denn. Sammeln, Anfahrt, Auffahrt, Aufstieg, Abfahrt 1, nächster Aufstieg, alles ohne Stress und Hektik, unspektakulär und auch recht schnell erledigt.
Nebelschadern wabbern um uns, als wir am Einstieg zum Trail kurz pausieren, Klamotten wechseln, Schoner, Handschuhe, Helm anziehen. Ein Blick in den Himmel lässt Regenschauer erahnen, nutzt eh nix, der Trail gibt uns sein eigenes Tempo vor, mit Hulelei ist nichts zu machen.
So entschwinden wir denn auf unserem langen Weg ins Tal. Schwerstarbeit auf Spitzkehren so eng aufeinanderfolgend, dass auf den Zwischenstücken kaum eine Radlänge Platz ist. Das Gelände steil ohne Ende, durch hohe Stufen nicht leichter, manchmal loser Schutt, Wurzelungetüme wie Monster aus einem Kindermärchen, und so weiter und so fort. Vieles geht (viel mehr als im letzten Jahr, als wir den Trail erstbefahren haben), manches bleibt uns verwehrt, schier unmöglich, zu brutal, zu gefährlich, unsere Skills zu schwach.Dominik und Mathias schlagen sich wacker, schauen schon manchmal mit Untertassentellergroßen Augen, bevorzugen halt auch eher (noch) das Breitschwert als die feine Klinge, die hier mehr gefragt ist. Udo scheint dem ganzen etwas ambivalent gegenüberzustehen, Ralf und ich gleichermaßen in höchstem Nirwana.
Die letzten 900 Höhenmeter sind etwas freundlicher und flowiger, was auch gut so ist. Trockenen Fußes erreichen wir den Zielort im Tal, happy, geschunden und abgeschlagen. Selten war das Abschlußbier so hart verdient, wie heute, dafür hat´s dann auch selten gut geschmeckt.
Das „ceterum censeo“ war dann selbstverständlich schon wieder den nächsten Vorhaben gewidmet, die schon in der Pipeline stehen und ihrer Verwirklichung harren, denn: „the show must go on“. Autor: julius
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