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AutorenbildAlexander Sonderegger

Auf der Flucht…

…vor dem Nebelmeer im Spätherbst!

In der glücklichen Lage, ein paar freie Tage zu geniessen, muss natürlich auch Zeit für die eine oder andere Biketour bleiben. Und selbst als Bodensee-Gewohnter Nebelkundiger war die dicke Suppe ungewohnt zäh und hoch. Also – ab ins mittlere Rheintal und einen wohlbekannten Berg hochgekurbelt. Erst unter der Nebendecke, dann mittendrin. Hab mal neue Wege ausprobiert und bin dabei prompt von der breiten Forststrasse nach und nach in schmaleres und steileres Gelände gestoplert. Zuguterletzt gings fast schon auf allen Vieren bei geschätzen (nicht übertriebenen) 60-70° Hangneigung einen schönen (laubbedeckten), aber kräftezehrenden Ziegenpfad hoch. Zum Glück liess der Nebel nur eine begrenzte Aussicht nach unten zu. Zurück auf fahrbaren Wegen kam dann – ab ca. 1.100m Höhe – innert weniger Kurbelumdrehungen die Sonne und ein traumhafter blauer Himmel zum Vorschein. Da ging der Weg bis zum Gipfel schon leichter von der Hand. Der Blick vom Gipfel dann ein wahrer Genuss – wie abgeschnitten vom Rest des Rheintals, verborgen unter der dicken Nebelschicht. Weil etwas spät gestartet (die Hoffnung auf Lichtung des Nebels war leider vergebens), wards bald Zeit für den Aufbruch bzw. die Abfahrt. Erst noch etwas nass und rutschig vom weggetauten Schnee, waren die Verhältnisse im Wald eigentlich nahezu ideal. Doch – das Wurzelmonster muss seit meiner letzten Abfahrt die Zähne gespitzt haben – so musste ich (oh Schande) so manchen Meter zu Fuss zurücklegen. Als mich dann nach kurzer Zeit der dichte Nebel wieder eingeholt hatte und damit die Sicht gefühlt einer Abenddämmerung entsprach, wurd`s auch nicht leichter. Schmählich, aber meinem Bauchgefühl vertrauend, nahm ich die letzten Bergab-Meter dann auch auf der Strasse unter die Stollen. Selbst da war die Sicht durch meine angelaufene Brille nahezu null und Wasser tropfte mir von meinem Helmschild ins Gesicht – nein, kein Regen, sondern einfach 100% neblige Luftfeuchtigkeit. Nun – alles in Allem auf jeden Fall eine tolle Tour, allein, die Flucht in die Sonne war von (zu) kurzer Dauer. Aber eins ist klar – die Tour ist eine echte Xitrail-Herausforderung, die nach Wiederholung im Kreise der Kollegen im nächsten Jahr schreit.

Ride on Jürgen

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