Den Samstagsride habe ich zugunsten eines Zeitgeschenks an meine Frau verpasst. Heute ist Vatertag, was zu Hause wie üblich niemanden beeindruckt; hole ich die Sonntagsbrötchen halt selber vom Bäcker wie immer. Auch beim Früstück bin ich der Einzige, der richtig munter und fidel ist. So geht das ja garnicht! Eine kurze Telefonrunde bringt zutage, dass wir heute zu dritt an den Start gehen und zu meinem Gaudium stehen Alex und Jürgen kurz darauf, also immer noch recht früh am Morgen, vor der Tür und wuchten mein Rotwild auf den Hilu von Alex.
Mit Freude eilen wir der Sonne entgegen; wie fast schon üblich mit einer kleinen Änderung der Zielkoordinaten. Die freudige Eile peitscht uns derart unerbittlich dem Gipfel entgegen, dass wir bereits 2 Stunden nach unserer Abfahrt in Tisis auf ebendiesem Stehen. So schnell waren wir noch nie, dabei gelobten wir am Start, das Ganze gemütlch anzugehen. Manch von uns überholter Wanderer ohne Rad hat uns unläubig nachgestarrt und wird sich jetzt vielleicht ein neues Fitnessprogramm überlegen.
Nach einer schier endlosen Gipfelrast (gefühlt ewig aber sicher über 5 Minuten) kommt, was in so einem Fall kommen muss. Ein wenig, sicher 10 Meter, einrollen vor den ersten knackigen Stellen, ein bisschen Hinternwackeln und Bremsfinger einrenken und der Rest ist Balsam für die Seele. Der Trail ist eng, verblockt, steil und alles zusammen, was das Herz erfreut. Später Flow pur, das Gas kann auch mal stehen bleiben. Jürgen versucht sich zwischendurch in Flugakrobatik, hat aber vergessen, davor ein Red Bull zu trinken. Egal, alles ganz geblieben.
Das „Feierabendbier“ danach gibt es bereits zu Mittag und schmeckt umso besser. Dass ab dem Nachmittag Schlechtwetter vor der Tür steht, stört uns heute nicht mehr, denn es gilt: „Der frühe Vogel fängt den Wurm“.
Julius
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