Ende Oktober, der zweite nennenswerte Schneefall im Vorarlberger Ländle bis auf 1.600 Meter liegt gerade hinter uns. Die ganze Woche über beschäftigt uns schon die bange Frage, ob dieses Wochenende wohl im Schneematsch enden wird!? Zum Glück nein, denn in allerletzter Minute kommt uns Vater Föhn zu Hilfe und bläst gar kräftig die Berge vom (noch) lästigen Schnee frei. Also heißt es mal wieder Köpfe zusammengesteckt und einen Plan ausgeheckt. Schnell jagt eine Idee die andere, doch schließlich entscheiden wir uns für einen Ride im „andara Ländle“, dem benachbarten Fürstentum. Dieses Mal so die Überlegung, soll eine bereits bewährte Tour nicht nur um Höhen- sondern vor allem um erlebnisreiche Tiefenmeter erweitert werden. Voller Spannung packen Alex, Börny ,Martin und ich unsere Bikes ins Auto und ab geht’s auf eine Tour nicht nur durchs schöne Fürstenland sondern wie sich wenig später herausstellen soll, vor allem durch alle vier Jahreszeiten.
Schon nach wenigen Höhenmetern sind wir fast im Minutentakt damit beschäftigt „üser Häs“ den mehr als wechselhaften Bedingungen anzupassen. Es dauert nicht lange und die Wetterkapriolen finden ihren Höhepunkt am ersten erklommenen Grad.
Kurioser könnte der Kontrast nicht ausfallen.
Diesseits milde herbstliche T-Shirt Bedingungen, jenseits der Wetterscheide aber ein äußerst unangenehmer und frühwinterlicher Modus. Selbstredend verwenden wir möglichst wenig Zeit darauf an diesem unwirtlichen Ort zu verweilen und packen uns für den Ride zum ersten Zwischenziel ein, als gingen wir auf Polarexpedition. Und in der Tat, die Kulisse die sich vor uns auftut erinnert durchaus an eine Art Expedition in ferne nordische Regionen. Wir sind wie gebannt. Meter für Meter arbeiten wir uns vor und erfreuen uns an einer Stimmung, die surrealer nicht sein könnte. Bald machen wir Rast an einer verlassenen Alpe und stärken uns um für den nächsten Anstieg und die vor uns liegenden letzten Tiefenmeter gerüstet zu sein. Ein kurzer Regenschauer lässt in uns schon die Furcht aufkommen tatsächlich noch in eine Schlammschlacht zu geraten. Doch alles geht gut. Wir bleiben relativ trocken. Zweieihalb Stunden später, gefühlte 10 Grad wärmer, wir sind zurück im Fürstental. Eine geniale Tour neigt sich dem Ende, nur noch wenige Kilometer zurück zum Auto. In den nur fünf Stunden in denen wir auf Achse waren, haben wir heute, abgesehen von einem spektakulären Naturkino, vom Frühling über den Sommer und Herbst bis zum Winter alle Jahreszeiten serviert bekommen. Wir sind uns einig diese Tour bekommt den Namen „Four Seasons“.
Auf eine grandiose Tour und eine noch grandiosere Truppe. Merce Buaba!
Fred
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