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AutorenbildAlexander Sonderegger

Friedrichshafen auf dem Berg

Was sich vor einer Woche beim Familienwandern als neuer Xitrail in mein Gehirn gebrannt hat, verlangt ungnädig nach rascher Umsetzung. Ungnädig auch die Hitzewelle, die auf dem Weg ist, alle bisher aufgezeichneten Superlativen zu pulverisieren. Überaus ungnädig, dass sich die Klimaanlage von Alex Hilu verabschiedet hat, was Alex, Fred, Jürgen und mich bereits auf der Fahrt ins Paznauntal gehörig zum Schwitzen bringt. Ebenso ungnädig die ersten 900 Hm kurbeln, die wir, nach jedem Meter Schatten heischend und jeden querenden Bach zu einer Abkühlung nützend, hochschwitzen. Die Friedrichshafener Hütte lassen wir  erstmal rechts liegen; links kann ja jeder. Pause! Mir wurde explizit vermittelt, dass jetzt eine richtige Pause angesagt ist. OK, 5 Minuten müssen halt sein, bevor die Schoner den Platz ihrer Bestimmung einnehmen. Wir fiebern unserer Bestimmung engegen.

Sinkflug!

Fantastisch der erste Trail – terra nova – der uns in grandioser Landschaft, mit unzählichen, Kräfte saugenden, Spitzkehren durch Lawinenverbauungen, später dann Blumenwiesen, auf einer Endorfinwelle reitend, dem Tal entgegenspült. Einzig ein paar Fotopausen stören den sonst makellosen Flow. Dass einzelne Spitzkehren nicht gehen, nagt leicht am Ego, ist aber rasch vergessen, da der Trail so richtig flasht, bis wir im Tal ankommen. Doch dort ist keine Zeit zum Rasten.

Ungnädig folgt eine bittere Pille: wir müssen noch einmal den Pfad der Läuterung beschreiten, strampeln und quälen uns wieder hoch zur Friedrichshafener Hütte, um den zweiten Trail des Tages im Sturm zu erobern. Oder halt so ähnlich. Einige Wander glauben erst ein De’ja‘-vu zu erleben, erinnern sich dann – und schütteln schließlich verwundert bis belustigt den Kopf: „Die spinnen, die Xitrailer“

Auf der Alpenvereinshütte erwarten uns ein kühles Weizenbier (alkoholfrei!) und eine zünftige Gulaschsuppe; haben wir bitter nötig. Noch einmal Kraft tanken für den Trail. Einer, den ich als recht flowig angekündigt hatte. Nun ja, das war er durchaus – teilweise. Meist aber jene Sorte einer fiesen Knochenmühle, die wir als gesunden Xitrail einstufen. Immer gut für einen erbarmungslosen Adrenalinstoß unter angehaltenem Atem, und dabei kaum Raum, um zwischen zwei happigen Schikanen die schwindenden Kräfte auch nur einigermaßen zu regenerieren. Mit einem Wort: schon wieder ungnädig.

Mit einem anderen Wort: Xitrailer`s heaven!

Julius

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