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AutorenbildAlexander Sonderegger

Insel Splitter

Was treibt manch Xitrailer zum jährlichen Stelldichein auf La Palma?

Julius: Wieder auf „meiner“ Insel, die mit ihren harten und ruppigen Trails meinen Körper ebenso wie das Bike martert. Hier schlürfe ich Trail-Konzentrat in einer Landschaft aus Feuer und Stein, die in ihrer Winzigkeit vor Vielfalt nur so überquillt.Weniger Stress bergauf, epische bis knallharte Rides mit Freunden, mystische Nightrides von den Vulkanen bis zum Meer, zuweilen ein Kurs im meistern von Pleiten, Pech und Pannen, am Abend gemütlich chillen oder verzweifelt Kohlehydrate reinschaufeln, ein Plausch mit Stefan Hermann, Manni Stromberg oder Stefan Schlie, oder auch mal mit alten Bekannten aus meiner Gleitschirmflieger Zeit. Das ist die Melange, mich immer wieder auf La Palma zurück bringt. Und biketechnisch natürlich auch die perfekte Organisation und das freundschaftliche Guiding von Philipp Flotz und Dani Schäfer von Atlantic Cycling, die für uns immer wieder neue Lines erkunden und stets ein offenes Ohr für unsere extravaganten Wünsche, wie z.B. Nightrides haben.Alex:   Schon wieder im Flieger, dieses mal aber kein Langstreckenziel, sondern ein überschaubarer 4.5 Stunden-Flug von Friedrichshafen auf die Kanarischen Inseln. Das erste mal auf den Kanaren, und dann gleich in einem Trail-Eldorado wie es seinesgleichen sucht. Die Schönwetterabwechslung lässt Nässe, eisige Kälte und den vielen Schnee vergessen. Der Fokus für die kommenden 7 Tage La Palma ist auf folgende 4 Dinge gerichtet: Trails, Trails, Trails, und ab und zu ein Cerveza. Die Touren haben mir, meinem kleinen rechten Finger und meinem linken Knie einiges abverlangt, aber so soll es ja auch sein. Mal schauen ob sich beim nächsten Kanaren-Ride auch ein alternativer Tauchtag einrichten lässt… Eines ist fix, im kommenden Jahr gilt es zwei Disziplinen zu verbessern. Meine mittelmässigen Spanischkenntnisse und die Technik einen ungewollten Abgang über den Vorbau zu vermeiden 🙂

Werner:    „Überraschende Einsicht“  La Palma freeriding im Winter ist einfach genial. 2426 Höhenmeter auf einem einzigen Trail mit allen Schikanen, vom Schnee über Felsen, durch Wälder, Geröll, bockige Karrenwege, Kakteenfelder und ein Flussbett bis an den Strand. Das findet sich in den Alpen selbst im Sommer kaum, schon gar nicht mit Bad im Meer. Grandiose Landschaften, Lavafelder, Dschungelschluchten und ein grandioser Nachthimmel, das Ganze ohne Ballermann aber mit lieben Freunden – dieses Alternativprogramm nimmt man im Februar immer wieder gerne an und die Fotos sprechen für sich selbst.La Palma Trails sind ebenso anders wie die Landschaft selbst. Lange Teile der Tracks sind viel ruppiger und brutaler, die Abfahrten länger, die Felsen und Steine durch den vulkanischen Ursprung auch bei Nässe viel griffiger. In den Inselbergen findet das Spiel der vom Passat getriebenen Wolken und Nebel unmittelbar um oder sogar unter den Bikern oder Wanderern statt und nicht in weiter Ferne tausend Meter über den Köpfen. Trotzdem kann man im Meer baden und die Temperaturen sind angenehmer. Das Wetter ist stabiler und man kann auch am folgenden Tag wieder zum Biken ausrücken. Solange, bis der müde und durchgerüttelte Körper und die schmerzenden Hände am letzten Tag der Woche den Verzicht auf eine weitere Tour und das Relaxen aufdrängt.

Das wichtigste an der Pracht ist aber eine Woche raus aus dem Alltag, Computer im Oberstübchen abschalten, RAM löschen und Leben mit allen Sinnen, auf dem Trail, davor  und danach.Gestern ließ ich die Erlebnisse nochmals revue passieren und bemerkte erstaunt meine unbändige Vorfreude auf die schon bekannt faszinierenden und die noch neu zu erkunden heimischen Trails. So schön und so anders La Palma ist, so hat mir die Insel wieder einmal die Augen geöffnet dafür, welche grandiosen Berge und Trails wir in den Alpen vor unserer  Haustüre haben. Unsere Heimat kann mit jeder location konkurrieren. Aber ein bisschen Abwechslung schadet nicht und öffnet den Blick für die Möglichkeiten und die Schönheit daheim. Nicht nur dadurch ist also der Zweck des Urlaubs im besten Sinn erfüllt und neue Kraft für Familie, Beruf und Freunde – den Alltag – getankt. Herz, was willst du mehr

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