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AutorenbildAlexander Sonderegger

Lawena Alpe

Ausgangsort: Balzers/Parkplatz bei Tennisplatz (475 m) Alternativer Ausgangsort: Triesen/Post (2,6 km Ri. Balzers, dann links auf Sägerstr. bis Campingplatz) Länge: 17.2 km Zeit: 2:30 Std. Maximale Höhe: 1515 m Höhenunterschied: 1040 m Einkehrmöglichkeit: Lawena Alpe

Unkomplizierte und durchaus lohnende Kurztour über dem liechtensteinischen Rheintal. Von Triesen führt ein Güterweg in steter, teilweise recht anspruchsvoller Steigung zur Lawena Alpe. Im Mittelteil führt der durchwegs kurzweilige Weg durch eine tiefe, enge Schlucht und erreicht im obersten Abschnitt, am Fuße des Falknis, offenes Alpgelände mit schönen Ausblicken auf das Rheintal und die gegenüberliegenden Schweizer Berge.

0.0 km | 475 Hm: Balzers/Parkplatz beim Campingplatz: Am Campingplatz vorbei aufwärts Ri. Lawena. Man fährt bis zur Lawena Alpe auf einem breiten Güterweg (Gabelung bei km 1,9, knapp nach einer Bachüberquerung, rechts aufwärts. Beschilderte Güterweggabelung bei km 4,6 rechts halten Ri. Lawena/Falknis).

8.6 km | 1515 Hm: Lawena Alpe: Auf Aufstiegsweg retour zum Ausgangspunkt.

17.2 km | 475 Hm: Balzers


OPTION: Ultratrailvariante für sehr erfahrene Trailpiloten!


Nur die Kühnen packen’s

7,5 Std. – Distanz 41 km – Höhenmeter 2556 m

Start: Triesen, Sportplätze 10% Asphalt – 45% Alpweg – 45% Trail Kondition: schwer / Technik: schwer Schwierigkeit bergab: mittel / schwer bis S4 Schönste Zeit: Sommeranfang – November Einkehr: Berggasthaus Sücka, im Sommer ist die Alp Gapfahl bewirtet und an Wochenenden die Bergwirtschaft Guscha geöffnet

Du sollst ein exzellenter Biker sein, zäh, trittsicher und schwindelfrei dazu. Denn mindestens ein Anstieg mit 100 Höhenmetern lässt sich nur mit geschultertem Bike erkraxeln. Etliche exponierte Trailabschnitte erfordern zudem alpine Erfahrung und nicht zuletzt eine wackere Dosis Kühnheit/Kaltschnäuzigkeit. Bist du das? Dann wird dir dieses Epos von Tour taugen. Aber voll!

Berggasthaus Sücka – T. +423 263 25 79, info@suecka.li – www.suecka.li

Bergwirtschaft Guscha – T. +41 8130 23 475, www.guscha.ch

1000 schattige Höhenmeter – Das Startgelände (Sportplatz) wurde natürlich mit Bedacht gewählt, denn schon die ersten 1000 Höhenmeter mit hochprozentigen Rampen zum alten Tunnel auf Kulm vermitteln dir ein sportliches Feeling. Dafür wirst du fast während des ganzen Aufstiegs angenehm beschattet. Nicht etwa vom liechtensteinischen Geheimdienst, sondern von Tannen, Buchen, Eschen & Co. Am Kulminationspunkt oben stichst du durch einen kurzen Tunnel, und 300 Meter danach rollst du bei der Alp Sücka an, zu der das gleichnamige Berggasthaus gehört. Es ist das einzige Beizchen auf der ganzen Runde, hat eine viel beachtete Küche und bietet gar Touren mit Lamas und Alpakas an. Aber Bikes, so viel ich weiss, werden nicht transportiert 😉

Querbeet durch den botanischen Garten – Die nächsten 200 Höhenmeter bis zum Mini-Älpchen Alpelti sind leichte Kost. Es soll Biker geben, die nichts von einer Steigung mitbekommen. Der Pfadsünder vermutet schwer, dass es sich dabei um E-Biker handelt. Egal. Jetzt folgt ein Bergpfad, der später eine mit Drahtseilen gesicherte Schieferwand quert. Du bist aber eh schwindelfrei und hast noch den Nerv, dich nach den seltenen Alpenpflanzen wie Feuerlilien oder Türkenbund umzusehen. Zwei, drei Stufen und Ecken danach rückst du bei der Alp Gapfahl an. Wenige Meter hinter dem Alpgebäude – ich habe dich gewarnt! – fährst du gegen eine Wand. Rund 100 Höhenmeter würgen, zerren, schieben, buckeln, ganz wonach dir zumute bist. Stehste dann aber am Sattel oben, eröffnet sich dir ein gigantisches Panorama.

Im Kessel ist Vorsicht geboten – Lange bevor du den Guschagrat erreicht hast, befindest du dich schon – bildlich wenigstens – auf einer Gratwanderung. Denn der Bergweg im Talkessel der Lawena vom Pt. 2070 bis zu I da Stein lässt sich zwar weitgehend im Sattel bewältigen, doch jene Sekunde, in der du grad mal nicht auf den Trail blickst, würde im harmlosesten Fall (sic!) mit ein paar blauen Flecken enden, im unangenehmeren mit einem Anruf auf 1414. Jetzt folgen einige Serpentinen – erneut muss geschoben werden – bis zum Guschasattel hoch. Von hier weg sind es gut 1000 Meter – ebenfalls mit Vorsicht zu geniessen – bis zum Gipfelkreuz des Mittlerspitz. Unter dem denkste, in der Kanzel eines Segelflugzeuges zu thronen: Aussicht schlicht und ergreifend genial. – Fast gleich fühlen sich dann die knapp 800 Tiefenmeter bis zum Weilerchen Guscha an, das exakt auf der halben Höhe wie die Pizolhütte liegt: 1111 m.ü.M.

Lass die Pfoten vom Bierchen – An heiteren Wochenenden wird in Guscha gewirtet, an unfreundlichen kann/muss man sich selbst bedienen. Aber ich rate dir, auf das Bierchen zu verzichten. Denn was dir jetzt bevorsteht, ist mit alkoholischer Eintrübung nicht zu packen. Gleich schon am Anfang fällt der Weg bedrohlich steil in einen Schlund hinab, zieht sich dann an einem Abhang entlang bis zu einer Rampe, die so steil ist, dass da sogar die Vögel zu Fuss runtergehen… Nochmals verlangen ungefähr 300 Meter exponierter Trail höchste Konzentration, der sich anschliessend bis Pt. 751 im Zickzack durch den Wald talwärts windet. – Jetzt darfste lockern, denn der Trail entwickelt immer mehr flowige Eigenschaften. Da geht die Post ganz schön ab, sag’ ich dir. Dies hält vom Oksaboda über die Säga in Triesen bis zu den Sportplätzen vor, sofern dein Akku Nummer zwo noch ein paar Körnchen Wattstunden auf Reserve hat. Wenn nicht, auweia, aber das Leben ist nun mal hart…

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