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AutorenbildAlexander Sonderegger

Montafons Wild Trails

Die Saison ist an ihrem Höhepunkt, ein Trail jagt den anderen. Gestern waren`s zwei im Doppelpack.

Als warming up haben Chris und ich uns für einen mittelschweren aber langen und recht einsamen Trail am Hochjoch entschieden, der uns eine knappe Stunde Flow auf meist erdigem Untergrund bescherte, teils über offene Almwiesen, teils durch Wald und mit einer langen Spitzkehrensektion aufgepeppt. Smart.

Danach der Wechsel in das hintere Montafon und auf die andere Talseite. Hier treffen wir den Rest der xitrailer, die sich für heute angesagt haben. Nun sind wir ein halbes dreckiges Dutzend – zumindest Chris und ich sind bereits dreckig. Der Trail läuft sich superbequem an, ein paar simple flowpassagen, ein äußerst kurzer Schlussanstieg mit den Bikes am Rücken, fast wie ein Sonntagsausflug mit Familie. Noch um eine Ecke und – schlagartig ist alles andres!

Vor uns liegt, weit einsehbar, einer der besten Trails, die ich kenne. Die Einfahrt mit tricky Spitzkehre, gefolgt von einer Steintreppe, die in eine verblockte Steilpassage übergeht. Es folgen lange Sequenzen über verblocktes Terrain, steile Felsplatten, hohe Stufen, garniert mit Steintreppen in Serpentinenform und dem Fehlen jeglicher Möglichkeit sich zu erholen. Dann ein steiler Wiesenhang mit Serpentinen, die die letzte Kraft aus uns heraussaugen, wie ein Vampier das Blut aus seinem Opfer. Die Sonne brennt unbarmherzig.

Endlich erreichen wir den kühleren Wald, der uns erst mit knallharten Felspassagen und im Anschluß mit einem Labyrinth aus über den Weg wuchernden Wurzeln willkommen heißt. Aus dem Wald raus, finden wir auf einer Alm, die sich nur auf dem Fahrweg durchfahren lässt, etwas Erholung, bevor uns der letzte Trailabschnitt empfängt. Und der ist rasant, mit nicht mehr soo engen Spitzkehren, dafür steilen Felsrinnen und anständigen Stufen. Auch nicht mehr so verblockt und flowig ohne Ende.

Als auch dieses letzte Stück Freiheit im Kopf schließlich endet, sind unsere Kräfte ebenfalls mehr oder weniger am Ende. Aber unser Landeplatz liegt ja zum Glück gleich neben einem netten Gasthaus, wo wir beim traditionellen Abschußbier nicht nur das Erlebte Revue passieren lassen sondern schon wieder die nächsten Taten planen. Julius

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