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AutorenbildAlexander Sonderegger

Rotwild RX1 FS



Eine subjektive Potential Analyse!

Ein neues Xitrail Bike muss her – die Qual der Wahl! Früher war alles einfacher. Früher war alles gut. Das typische Bike der Xitrailer, ebenso wie das der Vertrider und vieler Bikebergsteiger war das Proceed FST. Simpel, unkaputtbar, durchaus mit Einschränkungen aber der Zeit voraus. Die Marke ist längst Schall und Rauch.

Heute? Alles anders! Bikes mit 17, 18 und manchmal 19 Kilogramm für Xitrailing sind längst passee und von wesentlich leichteren, wendigeren Bikes abgelöst. Allzu Freerideorientierte Gerätschaft eher schon zuviel des Guten, die Frage lautet eher Enduro oder All Mountain. In der aktuellen Sprachregelung halt, denn früher, zu Proceeds Zeiten, da gab es diese Wortkreationen ja auch noch nicht.

Als universales Werkzeug fürs Xitrailing habe ich mir aktuell ein Rotwild R X1 zugelegt, ein All Mountain also, praktisch wie ein Schweizer Sackmesser. Die Alu Version, hauptsächlich aus preislichen Überlegungen und ein bißchen, weil ich mir einbilde, dass Carbon empfindlicher sein muss als Alu. Auch wenn´s eh nicht stimmt.

Erster Eindruck: Schaut so richtig schön aus, wie ein lauerndes Raubtier. Der Rahmen fühlt sich massiv und stabil an, sollte auch sein, ist schließlich um ca. 500g schwerer als das Liteville 301, mit dem ich auch liebäugelte. Ein bisschen Herumgehoppel auf dem Parkplatz, der Wohlfühlfaktor stellt sich schnell ein, wendig ist das Teil, sehr wendig. Die 150ér Fox Talasl, na ja, kann man nicht darüber maulen.

Nach ein paar Trails: Die Gabel musste doch einer 36ér Fox weichen; ich finde, dass das etwas besser zusammen passt, dem Mehrgewicht von 500g zum Trotz. Bergauf ist das Bike auch so noch ganz OK, eine Rakete sicher nicht, aber ich komme überall passabel flott rauf und auf den Schultern liegt das Bike auch sehr angenehm (vor allem mit der schwereren Gabel – klingt vielleicht blöd, ist aber so). Zu seiner Höchstform läuft das R X1 allerdings auf dem Trail auf, hier fühlt es sich wohl und heimisch. Wendig aber nicht nervös, mit dem eher tiefen Tretlager satt liegend, wird so ziemlich alles souverän und unspektakulär weggebügelt. Die 150 mm Federweg am Hinterbau fühlen sich definitiv nach mehr an, was insofern etwas verwundert, als dass alles völlig unauffällig abläuft – ein wirklich sehr diskretes Fahrwerk. Die Tretlagerposition legt aber eine 2-fach Kurbel mit Bashguard nahe; na ja, das trifft nach meinem Gusto sowieso bei jedem Bike für Xitrail-Einsatz zu. Ich fahre eine TruvativStylo OLC. Ein bißchen gewöhnungsbedürftig ist der mit 68° eher steile Lenkwinkel ( Konkurrenten wie Liteville 301 & Co geben es sich etwas flacher, was in steilem Gelände und bei sehr hohen Stufen -gefühlt- mehr Sicherheit vermittelt). Andererseits dürfte die Agilität des Bikes teilweise aus diesem Umstand resultieren.

Nach einem halben Jahr: Gefällt mir immer noch wie am ersten Tag, trotz erster Gebrauchsspuren. Fährt formidabel. Es gibt definitiv keinen technischen Trail auf meinem Niveau, den ich mit dem X1 nicht sicher und mit einem breiten Grinsen fahren kann, und das Tempolimit auf schnellen Passagen setzt mein Kopf und nicht das Bike (Anmerkung: wenn´s sehr grob wird, fahre ich allerdings mit schweren Maxxis Minion DH, 2,5 Dual Ply) Die Habenseite des R X1 ist meines Erachtens vor allem in Bezug auf die Fahreigenschaften äußerst üppig ausgefallen.

Die Ausstattung des Serienbikes ist zweckmäßig. Ein paar Tuningmöglichkeiten fallen mir allerdings schnell ein: Die original verbauten Crank Brothers Teile (Lenker, Vorbau, Sattelstütze) sind eine Last, die nicht unbedingt sein muss, da gibt es  Leichteres. Die Laufräder bieten sich auch als Opfergabe an. Ein kleines Nachrüstteil mit Sinn ist dieBionikon Kettenführung – federleicht und effizient, meines Erachtens ein „must have“.

Sonst? Ich würde das R X1 jederzeit wieder kaufen, das Preis-Leistungs Verhältnis ist schwer OK, der Support bestens und die Jäger lieben es auch, wenn sich viel Rotwild auf den Trails tummelt. Ertappt, die letzte Bemerkung war in diesem Zusammenhang eine glatte Lüge.

Nachtrag:

Auf die neue Saison hin, in der ich wieder mehr längere Anstiege fahren und tragen möchte, habe ich ein paar „kleinere“ Tuningmaßnahmen gesetzt: Sattel Selle SLR XP, Reifen Schwalbe Hans Dampf Trailstar/Pacestar, Eclipse Schläuche, Laufräder mit No Tubes Crest, Supercomp und DT 240s vom Laufradspezialisten PanchoEaston Heaven Carbon Risebar, Syntace F 149 Vorbau und Syntace P6 Carbon Sattelstütze. Das ist insgesamt eine ganz schöne Diät und bringt mein RX 1 auf ein fahrbereites Gesamtgewicht von präzise 13,0 kg (12,4 mit Rock Shox Reverb, die überlegenswert ist). Damit steht definitiv Lust vor Last!

Nachtrag 2: Wir haben 2014. Und ich habe immer noch das Rotwild – noch nie zuvor bin ich ein Bike so lange gefahren! Die letzte Saison ist mit dem RX 1 super gelaufen. Ich war zwar wenig auf dem Bike, die Performance war aber heftig gut, bin Passagen gefahren, die mir bisher verschlossen blieben. Daher wird mich auch 2014 wieder mein Rotwild RX 1 auf meinen Rides begleiten. Und da habe ich heuer so einiges im Schilde.

Julius

Kommentare

alex (Montag, 16 Januar 2012 16:28)

danke julius für deinen bericht! macht meine entscheidung trotzdem nicht einfacher, weil liteville, specialized und co auch nicht schlechte pferde im stall haben ;)… hier noch die wichtigsten links dazu: http://www.rotwild.de/index.php/de/bikes/all-mountain/rx1-fs-29?layout=item http://www.liteville.de/t/22_3.html http://www.specialized.com/

so long, bis bald und adventure nature – ride on!

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