Heute steht eine der härteren Touren im neuen Bikeguide (verfügbar ab Juli) auf dem Programm. Es geht recht hoch hinaus, um der brütenden Hitze zu entfliehen und auch, weil ich die Runde schon lange nicht mehr gefahren bin; das Tracking für den Guide hat ja Alex gemacht.
Zeitig um halb Acht starten Jürgen und ich in Vandans, von wo aus wir uns ins Rellstal emporkurbeln. Wir bleiben trotz deftiger Steigung im Tour Modus, wollen sehen, ob sich die Runde auch mit einem Akku schaffen lässt. Die obere Stafel der Alpe Salonien ist recht schnell erreicht – die traumhafte Bergkulisse lässt die Zeit schnell verfliegen. Dafür wird es ab jetzt happig, knapp 500 Höhenmeter sind es noch bis zum Öfenpass. Jetzt sind wir im Sport und teilweise Turbo Modus unterwegs, tricksen uns über ebenso kniffelige, wie kräftezehrende uphilltrails, sofern nicht ohnedies Schiebebetrieb angesagt ist – und das ist oft der Fall. Doch die einzigartige Landschaft entschädigt uns reichlich, genauso wie jede gefahrene uphill Trailsektion – ohne E-bike undenkbar.
Nach knapp 3 Stunden erreichen wir den Öfenpass auf 2.291m. Wir machen ene gemütliche Pause im aufziehenden Nebel, mit Temperaturen eines Haarföhns. Es wird Zeit, sich auf den Trail zur Lindauer Hütte einzustimmen. Sprich, Schoner und so und auch ein bißchen mentale Vorbereitung. Der Trail, der folgt, ist eine harte Nuss, gespickt mit einem Minenfeld von flow-killenden Felsbrocken, die sich kaum umfahren lassen und keine Konzentrationsfehler verzeihen. Man muss schon ein bißchen etwas von einem Maso haben, um das zu lieben. Andererseits könnte man ja auch öfter mal absteigen, was wohl nur für Wenige überhaupt eine freiwillige Option darstellt. Egal, der hammerharte Xitrail macht Jürgen und mir viel Spass; ebenso wie einigen Wanderern, die uns bei der Trickserei gebannt beobachten. Wir hören mehr als einmal: „Fährt nur zu, dass will ich sehen“.
Als ich Jürgen zurufe, „do liegt a Spezi am Weg“ habe ich schlagartig 100% seiner Aufmerksamkeit. Na ja, auf dem Weg ist halt die Lindauer Hütte und unsere Vorfreude auf eine Spezi nach der Strapaze ist groß, die Einkehr mehr als verdient. Der Rückweg nach der Pause hält noch die ein oder andere flowige Trailsequenz für uns bereit, ist dabei harmlos und erholsam, was uns nicht weiter stört. Irgendwann sollte man sich ja auch erholen.
Zurück am Ausgangspunkt sind wir ziemlich geschafft (auch der Hitze geschuldet) und happy nach einer Supertour, die alles zu bieten hat, was man sich als Xitrailer so wünschen kann.
Und ja, die Runde lässt sich, mit Zurückhaltung bei der Unterstützung, grundsätzlich mit einem Akku bewältigen, wobei das knapp werden kann. Ich würde zur Sicherheit 3 Akkus für 2 Personen (Wechsel eines Akkus nach 60%) empfehlen, das langt.
Julius
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