Da haben wir uns eine feine Tour ausgedacht, entspannt sollte sie sein, war ja meine erste in dieser Saison. Und nein, ich war nicht gänzlich faul sondern öfters im Klettergarten oder auf dem Rennrad anzutreffen.
So weit so gut. Alex, Jürgen und ich machen uns auf in Richtung Gerach. Beim Aufstieg schon dämmert es uns, dass es hier am Vortag wohl etwas heftiger geregnet haben muss, feuchter Schotter und schmierige Erde – Hurra. Die beiden Gipfel sind aber ein Genuss, blauer Himmel, wärmende Sonne und im Tal sich langsam lichtender Nebel. Das Leben ist schön. Nach kurzer Rast und dem obligaten Einkleiden kann`s endlich losgehen. Finger von den Bremsen und los geht – die Schlitterei. Auf dem erdigen Gipfelgrat rutschen die Minions ziemlich haltlos, kommt Fels, dann rutschen die zugegatschten Reifen erst recht. Am Besten kommt Jürgen damit zurecht, ich eindeutig am Schlechtesten.
Die Leidenschaft des Xitrailing reduziert sich eher auf das Leiden selbst, das seinen Höhepunkt erreicht, als ich mir bei einem Rutscher auch noch das Schaltauge vernichte. Stimmung im Keller, echt. Alex hat zum Glück Kabelbinder dabei, wohl die kleinsten die es zu kaufen gab 🙂 , doch Jürgen hängt jeweils 3 zusammen und fixiert das Schaltwerk an 2 Positionen. Trauen tu ich dem nicht, das hält sicher keine 50 Meter, denke ich. Weil somit eh alles wurscht ist (nein, nicht die Concita ist gemeint), tu ich einfach so, als wäre alles in Ordnung und fahre den Trail. Finde sogar zum gewohnten Flow und falle in unserer Runde nicht mehr besonders negativ auf. Und das Konstrukt hält! Beim Hensler angekommen, bemerke ich dann (nach 700 Höhenmetern!!!), dass ich die Gabel immer noch abgesenkt habe, was ich flugs ändere. Die restlichen 700 Höhenmeter fahren sich dann gleich viel besser.
Wieder in Schnifis zurück, stellt sich dann beim einkehrschwung auch ein Zustand des Glücks nach einer erfolgreichen Tour ein. Tja, Leidenschaft ist, wenn auch eine Portion Leiden der Freude keinen Abbruch tut. Und weil das alles vermutlich noch nicht ausreichend war, fanden wir uns am Nachmittag dann auch noch am Pocksberg beim Klettern wieder.
Julius
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