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Trans Vorarlberg (Von Ost nach West)


Ausgangsort: Langen am Arlberg/Bahnhof (1230 m) Ziel: Altach (410 m) Länge: 88 km Höhenunterschied: 5245 m Zeit: 23 Std. Charakter: Der Lauf führt meist auf gut beschilderten Berg- und Wanderwegen durch eine wunderschöne, alpine Landschaft. Kurze Strecken müssen zwischendurch auf Asphaltstraßen überbrückt werden.

Beschreibung

Quer durch ganz Vorarlberg laufen, in zwei Tagen, ein schönes Ziel für einen Trailrunner. Das heißt, sich hinsetzen, auf einer Vorarlberg-Karte von Ost nach West eine gerade Linie ziehen und dann, so gut wie möglich, Wege finden, die in der Nähe dieser Linie verlaufen. Ein großer Teil des Höhenweges E4 entspricht diesen Anforderungen. Zum geplanten Startzeitpunkt war das Wetter stabil und leicht bewölkt, also perfekt für so ein Unternehmen. Mit dem Zug sind Thijs Niesten und ich kurz vor 8 Uhr in Langen am Arlberg angekommen. Wir liefen erst in Richtung Stuben und auf der alten Flexenstraße über den Flexenpass bis kurz vor Zürs. Von dort ging’s um den Hasenfluh beim Zürser See, links rum aufs Madloch rauf und runter zur Ravensburger Hütte. Beim Spullersee hielten wir uns rechts zum Gehrengrat. Da wir uns im Dalaaser Schütz verlaufen haben, haben wir erst beim Gehrengrat eine Wandergruppe wieder eingeholt, die wir vorher schon überholt hatten. Wenn man sich verläuft, rennt einem die Zeit ganz schön davon. Das Steinerne Meer, ein Karstgebiet, in dem man viele Fossilien finden kann, ist zwar sehr schön, aber mit scharfkantigen Steinen umgeben, über die man immer wieder drüber laufen muss. Da darf man sich keinen Fehltritt erlauben. Beim Formarinsee machten wir einen Abstecher zur Freiburger Hütte. Thijs aß eine Wienerlesuppe und ich einen Kaiserschmarren (sehr zu empfehlen). Es war recht schwierig mit vollem Magen wieder los zu laufen, aber nach kurze Zeit waren die aufgenommen Kalorien ihrer eigentlichen Bestimmung, der Energiebereitstellung, zugeführt worden, und der Druck war wieder weg. Nach dem Abstieg von der Hütte umrundeten wir den See und liefen an der Formarinalpe vorbei Richtung Göppinger Hütte. Ein ewiges Auf-und-Ab über steiniges Gelände, aber so schön wild. Um ca.18 Uhr tranken wir bei der Göppinger Hütte Cola und Kaffee. Die Wanderer, die hier übernachteten, bereiteten sich auf das Abendessen vor. Wir aber hatten noch einen 2-Stunden-Lauf vor uns. Es ging weiter Richtung Großes Walsertal übers Mutterwangjoch zur Gadenalpe und nach Bad Rotenbrunnen, wo wir übernachteten. Nachdem alle anderen Hütten in der Umgebung schon ausgebucht waren, war uns Bad Rotenbrunnen als einziger Stützpunkt für die Nacht geblieben. Als wir dort nach 12:24 h ankamen, lagen 47 Kilometer und 3015 Höhenmeter hinter uns. Wir hatten unseren ersten Tag gut, ohne Beschwerden, aber müde überstanden. In Bad Rotenbrunnen erwartete uns Thijs’ Frau Ingrid. Thijs beendete hier seinen Lauf. Er wollte am folgenden Tag zusammen mit seiner Frau eine Wanderung in der Umgebung unternehmen. Am nächsten Morgen, nach einem spärlichen Frühstück, rannte ich alleine weiter nach Buchboden Nach ca. 1,2 km gibt’s einen Wanderweg hinauf zum idyllisch gelegenen, aber sehr touristischen Seewaldsee. Bei der „Säge“, nahe dem Seewaldsee, nahm ich den alten Pfad zur Faschina hoch. Danach ging’s über den Faschinaweg nach Damüls runter. Dort habe ich mich mit Dieter Laufer – nomen est omen – verabredet, der mich den restlichen Weg begleiten wollte. Er kam mit öffentlichen Verkehrsmitten nach Damüls, was eine ziemlich umständliche Angelegenheit ist. Von Damüls liefen wir nun zu zweit, links und rechts der Furkastraße entlang, bis zur Portlaalpe. Beim Portlafürkele bogen wir links auf den Stechweidweg zur Gäviser Höhe ab. Ab da kannte ich den Weg wie meine Westentasche. Übers Matonajöchle zum Freschenhaus, wo wir noch eine Kleinigkeit aßen und tranken, weiter zum Hohen Freschen, über den Valüragrat und anschließend zum Treietsattel. Endlich kam die letzte Steigung zur Hohen Kugel, danach ging’s nur noch abwärts nach Millrütte. Dieter hatte leider die ganze Zeit Bauchkrämpfe, die bis zum Schluss immer schlimmer wurden. Hut ab, dass er trotzdem durchgehalten hat! Er fuhr mit dem Millrüttebus nach Götzis und von dort mit dem Zug nach Hause. Bei mir ging’s noch ein Stückchen weiter. Ich rannte über die Wiese hinter der Millrütte runter und am Gsohl vorbei. Kurz nach dem langen Rank nahm ich die Abzweigung links zur Leiter, und über den Bodner sowie die Schwefelkapelle erreichte ich meinen Heimatort Altach. Nach 10:30 h und 41 Kilometern mit 2230 Höhenmetern hatte ich den zweiten Tag mit müden Füßen auch ganz gut überstanden. Ich war dankbar, dass mich meine zwei Laufpartner begleitet hatten. Zu zweit macht’s halt doch mehr Spaß.

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